Schade: Aus für’s Sammeltaxi

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Die OGL hat sich intensiv darum bemüht, ein bezahlbares öffentliches Mobilitätsangebot (3€ pro Fahrt) auch für jene Plochinger zu ermöglichen, die nicht direkt in der Nähe einer Bushaltestelle der Linie 141 wohnen. Wir hatten dabei zunächst insbesondere an das Filsquartier und die langgezogenen Hangstraßen gedacht. In der anschließenden Diskussion mit der Stadtverwaltung wurde das Liniennetz dann erfreulicherweise sogar weiter ausgedehnt.

Leider ist die versuchsweise Einführung des Anruf-Sammeltaxis nicht auf die von uns erwartete Nachfrage von Bürgern gestoßen, die sich eine normale Taxifahrt nicht leisten können oder wollen.

Der Gemeinderat hat deshalb jetzt das Aus für dieses umweltfreundliche (Fahrtwünsche konnten kombiniert werden) und kostengünstige (Zuschussbedarf entstand nur, wenn eine Fahrt auch tatsächlich nachgefragt wurde) Mobilitätsangebot beschlossen.

Wir bedauern dies sehr und bitten deshalb jetzt auch unsere Leser um Anregungen, wie abseits der Hauptachse zum Stumpenhof bezahlbare Mobilität ermöglicht werden kann für jene Bürger, die für einzelne Fahrten oder auch generell auf das eigene Auto verzichten wollen bzw. müssen.

Nahverkehrsplan zugestimmt

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Der Landkreis hat der Stadt einen umfangreichen Nahverkehrsplan zur Stellungnahme vorgelegt.

Die Landkreise sind Aufgabenträger für den ÖPNV bzw. des Busverkehrs. Dafür gibt es einen sich ständig entwickelnden rechtlichen Rahmen aus Europäischen Richtlinien, Bundesgesetzen und Landesgesetzen.

Dahinter - davon kann man ausgehen - steht die Erkenntnis, dass das Mobilitätsbedürfnis in Ballungsräumen immer mehr durch den ÖPNV befriedigt werden muss und das die Städte immer weniger Individualverkehr vertragen, wenn man sie als lebenswert erhalten und gestalten will.

Das ist seit Jahren auch die Haltung der OGL.

Wir brauchen einen funktionierenden ÖPNV, mit dem man Ziele in zumutbarer Zeit erreichen kann.

Diese 2. Fortschreibung des Nahverkehrsplans trägt dem weitgehend Rechnung und ist neben dem Ausbau von Radwegen, neuen Konzepten, wie dem Car2go und natürlich dem Ausbau der S-Bahn ein kleiner Schritt zur nachhaltigen Mobilität. Neu ist das Konzept der Linienbündel, die sich dann auch ausschreiben lassen und neu ist ein ermitteltes Basisangebot, das der Landkreis zu 100% finanziert. Diese Finanzierungszusage gilt auch für den Status quo.

Aus Plochinger Sicht halten wir das auch für notwendig.

Das Plochinger ÖPNV-Angebot ist am Bedarf orientiert, weniger geht nicht.

Es sind auch Maßnahmen aufgeführt, die in die Zukunft reichen, z.B. die Expressbusse der Region, die notwendig sind um das Zentrum zu entlasten und die Metropol-Express-Bahnen, bei denen Plochingen Knotenpunkt ist. Von beidem kann Plochingen profitieren, deshalb unterstützen wir das ausdrücklich.

 

Individuelle Mobilität und Öffentlicher Personennahverkehr in Plochingen

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Wie passen solch vermeintliche Gegensätze zusammen? Das ist ein Thema, mit dem sich die OGL schon seit langem beschäftigt. Daraus haben sich mehrere Anträge entwickelt, die u.a. in der letzten ATU-Sitzung diskutiert wurden.

Ein Lösungsansatz ist, die Taktzeiten der Buslinie 141 tatsächlich in einem echten Takt anzubieten und eine gute Anbindung an die S – Bahn in Richtung Stuttgart zu gewährleisten. Eine Kundenumfrage der Fa. Schefenacker, die in der Sitzung erläutert wurde, zeigte auf, dass diesbezüglich nur positive Rückmeldungen kamen. Kritik wurde in der Richtung geäußert, dass die gute Anbindung nicht in Richtung Kirchheim gilt. Dieses Lob für unseren neu entwickelten Busfahrplan, der den Test nun mit sehr gut bestanden hat, freut uns sehr. An weiteren Optimierungen wird gearbeitet.

Ein weiterer Lösungsansatz, den wir für die Mitbürgerinnen und Mitbürger beantragt haben, die nicht in der Nähe einer Bushaltestelle wohnen, heißt PASTA, das Plochinger Anruf Sammeltaxi. Der ATU erteilte einstimmig die Genehmigung, diese Weiterentwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs als Pilotprojekt für 1 Jahr einzuführen. Der Start wird nach den Sommerferien erfolgen. Wir werden Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger noch weiter genau darüber informieren.

Wenn Sie in Plochingen einkaufen gehen und mit dem Bus unterwegs sind, sollten Sie unserer Meinung nach nicht schlechter gestellt sein als Autofahrer. Deshalb haben wir den Antrag eingereicht, das Busticket wie auch die erste Stunde Parken mit 50 Cent in den Mitgliedsgeschäften des Stadtmarketings zu vergüten.

Brigitte Friederich, Fraktionssprecherin

Die Fraktion der OGL:

Stefan Kirchner, Regine Gienger, Rainer Theobald, Brigitte Friederich